Aristoteles

Gedanken eines Laien zu großen
Denkern und Forschern
Kurze Zusammenfassung

Philosophie

Was mir an Philosophen
und Wissenschaftlern
am wichtigsten erscheint

Aristoteles:
Die "Form Mensch" ist nur die Summe gemeinsamer Eigenschaften.
Die Idee steht nicht über dem Menschen an sich.


Dieser Satz ergibt nur einen Sinn, wenn man vorher über  Platon gelesen hat. In dieser Hinsicht stellt sich Aristoteles nämlich völlig gegen seinen Lehrer Platon!

Meine Gedanken dazu:
Er hat den Mut, sich in die Rolle der Gefangenen im platonischen Höhlengleichnis zu begeben und von dort aus die Welt mit wissenschaftlichen Methoden zu erklären. Auf ihn muss man unsere heutige wissenschaftliche Methodik, Systematik und Fachsprache zurückführen. Während Platon die durch Nachdenken und Vernunft gewonnenen Erkenntnisse über die Wahrnehmung stellte, da diese täuschen kann, versuchte Aristoteles, die Wahrheit durch wissenschaftlich systematisches Arbeiten zu erkennen. Im Gegensatz zu Platon stellt er die möglichst objektive Wahrnehmung vor Denken und Vernunft, die uns durchaus auch in die Irre führen können.

Die Kugelforn der Erde

Der Geometer, Astronom und Naturphilosoph Thales von Milet hatte im 6. Jahrhundert vor Christus das Modell der Scheibenerde, die von Wasser umgeben ist, behauptet. Schon rund 50 Jahre später brachte der Mathematiker Pythagoras, der von der griechischen Insel Samos stammte, die Möglichkeit ins Spiel, dass die Erde eine Kugel sein könnte. Auch Platon betrachtete diese Version als rationale Erklärung. Da man von Schwerelosigkeit in einem Weltall damals nichts wissen konnte, waren diese Überlegungen für die meisten Zeitgenossen kaum nachvollziehbar.

Aristoteles

konnte die Kugelform-Theorie bekräftigen, als er bei einer Mondfinsternis die runde Form des voranschreitenden Schattens auf dem Mond als Schatten der Erdkugel interpretierte. Die meisten Menschen, auch die Herrscher, hatten jedoch andere Sorgen als ein Schatten auf dem Mond.

Im 3. Jahrhundert schließlich konnte der vielseitige Gelehrte Eratosthenes aus Kyrene, der Chef der Bibliothek von Alexandria unter den ägyptischen Ptolemäern war, den Erdumfang erstaunlich genau berechnen. Ihm war aufgefallen, dass sich jeweils zur Sommersonnenwende in Assuan die Sonne in einem tiefen Brunnen im Wasser spiegelte, in Alexandria jedoch nicht.

Darauf ließ er zunächst die Entfernung zwischen Alexandria und Assuan durch Schrittzähler bestimmen und stellte in beiden Städten Holzstäbe als Schattenzeiger auf. Jeweils mittags am Tag der Sommersonnenwende stellte er fest, dass der Stab in Assuan keinen Schatten warf. Der Stab in Alexandria zeigte jedoch mit seinem Schatten, dass die Sonne dort ein Fünfzigstel des Vollkreises, also gut 7° von der Senkrechten abwich, also musste die Entfernung zwischen Alexandria und Assuan etwa ein Fünfzigstel des Erdumfangs betragen, den er mit 250 000 Stadien errechnete. Das Ergebnis enthielt zwar Fehler, da die Entfernungsmessung und die Lage der beiden Städte ungenau war, aber die Methode ist revolutionär und genial einfach.

Alexandria mit seiner großen Bibliothek und das ptolemäische Ägypten waren damals das Zentrum der Wissenschaft und Bildung. Ich behaupte, dass Jesus, der mit seiner Mutter Maria ein paar Jahrhunderte später vor Herodes nach Ägypten geflohen war, seine Kindheit und Jugend dort verbrachte. Nur dort konnte er seine Bildung erlangen, mit der er schon im Alter von 12 Jahren die Schriftgelehrten in Jerusalem so beeindrucken konnte, nicht im damals rückständigen Israel.

Ein paar weitere Jahrhunderte später unterdrückte die junge Kirche über 1000 Jahre lang die Erkenntnisse der griechischen und ägyptischen Philosophen und Forscher mit ihren Dogmen und der Inquisition. Bis sie schließlich durch die Renaissance und die Aufklärung in der Neuzeit unter jahrhundertelangen Geburtswehen wiedererweckt wurden.

Lebensform Ziel
Genussleben Lust
Politisches Leben Ehre
Theoretisches Leben Erkenntnis

Lebensziele der Menschen

Es gibt drei verschiedene Lebensformen mit drei verschiedenen Zielen:

Ich fürchte, da hat er die Vielfältigkeit des menschlichen Lebens doch etwas unterschätzt. Vereinfachungen und das Pressen in Kategorien sind nicht immer vorteilhaft. Sie bieten zwar oft mehr Übersicht, können aber auch zu oberflächlichen Vorurteilen führen.

Ethik des Aristoteles

Um das oberste Lebensziel, das Glück, zu erreichen, sind Tugenden erforderlich. Dazu müssen zwei Seelenteile zusammenarbeiten, die Vernunft (logos) und die Emotionen, zu denen auch die Begierden gehören. Da die Emotionen nicht vernünftig sind, muss sich dieser Seelenteil durch die Vernunft leiten lassen, bzw. sich ihr unterordnen. Dadurch erreicht man ein ausgewogenes Verhältnis von Verstandestugenden und Charaktertugenden. Für die Verstandestugenden muss sich die Klugheit mit dem Handeln verknüpfen und die Lebens-Erfahrungen benutzen. Die Charaktertugenden werden durch Erziehung und Gewöhnung erlangt. Mit beiden wird eine Entscheidung zu tugendhafte Handeln erreicht. Durch Tugend muss man Freude empfinden und sich nicht dazu zwingen müssen, sonst ist es bloße Selbstbeherrschung. Im Idealfall findet man dann die Mitte.
  • Zwischen Furcht und Mut, Feigheit und Tollkühnheit, findet man die Mitte bei der Tapferkeit
  • Zwischen Unlust und Lust, Gefühllosigkeit und Zügellosigkeit bei der Besonnenheit
  • Zwischen Schwächlichkeit und Zorn bei der Sanftmut
  • Zwischen Schüchternheit und Schamlosigkeit bei der Feinfühligkeit
  • Zwischen Kleinmütigkeit und Eitelkeit bei der Ehre

Aristoteles: Der Staat kümmere sich um das höchste Gut seiner Bürger:
Das Glück! Er erlasse eine ethische Verfassung, die diesem Ziel folgt.


Wunderbar! Das sollten unsere Politiker vielleicht auch mal lesen. Aber so leicht ist das eben nicht, selbst bei noch so viel gutem Willen. »Jedem Menschen recht getan, ist eine Kunst die niemand kann!« Das Streben nach persönlichem Glück des einen konkurriert eben oft mit dem der anderen. Die Menschheit hat schon viele Wirtschaftsformen ausprobiert. Weiter als bis zur zweitbesten sind wir nicht gekommen. Was die Gesellschaftsform angeht, betrachtet Aristoteles die Demokratie als "weniger schlecht" als Monarchie (Diktatur) und Aristokratie. Als Grundlage jeder Gesellschaftsform sieht er jedoch eine menschlich gute und praktikable Verfassung.

Katharsis

In seiner Theorie der Dichtung betont Aristoteles die Bedeutung der Tragödie zur Erregung von Emotionen (Mitleid und Furcht, Jammer und Schauder) und eine dadurch bewirkte Katharsis, eine Reinigung der Gefühle. Ein guter Charakter sollte auch in der Tragödie nie durch absichtlich schlechtes Handeln ins Unglück geraten, höchstens durch einen Fehler oder durch Unwissenheit, wie zum Beispiel  Ödipus.

Der Begriff Katharsis taucht auch in der modernen Psychologie auf. Er beschreibt dort das Lösen psychischer Konflikte oder verdrängter Gefühle durch das Ausleben von Aggressionen, indem man zum Beispiel einen Sandsack verprügelt oder ein Auto mit einem Vorschlaghammer demoliert. Sigmund Freud nannte das Abreagieren oder Drainage der Psyche. Ich kann mir nicht vorstellen, dass mir das helfen würde, aber manche Menschen brauchen das vielleicht. Hippokrates versuchte ähnliche Katharsis-Effekte durch Abführmittel zu erreichen! Aber die Menschen sind verschieden. Was dem einen hilft …

Unterart Hausrind
Art Auerochse (Bos primigenius)
Gattung Eigentliche Rinder (Bos)
Unterfamilie Hornträger (Bovidae)
Unterordnung Wiederkäuer (Ruminantia)
Klasse Säugetiere (Mammalia)
Reihe Landwirbeltiere (Tetrapoda)
Stamm Wirbeltiere (Vertebrata)

Die Systematik der Biologie

Die systematische Einteilung der Tiere und Pflanzen in eine hierarchische biologische Systematik geht letztendlich auf Aristoteles zurück. In den mehr als 2000 Jahren haben die Menschen diese Einteilung natürlich verfeinert und ausgebaut. Heute ist die wissenschaftliche Systematik so detailliert, dass der Laie die Übersicht verliert:

So wie Sokrates die Philosophie auf die Erde geholt hat, so hat Aristoteles die Philosophie mit etwas verbunden, das wir heute Naturwissenschaft nennen. Wir betrachten das als selbstverständlich, aber hinterher glaubt man immer, alles schon vorher gewusst zu haben.

In seiner materialistischen Bewegungslehre erforscht Aristoteles die Ursachen von Veränderungen.
Mit unserem heutigen modernen Wissen müsste man das Wachsen eines Baumes dann so ausdrücken:
Materialursache Borke, Bast, Wachstumsschicht, Lignin, Splintholz, Kernholz, Wasser, Nährstoffe
Formursache DNA
Wirk- oder Bewegungsursache Chemische, physikalische und biologische Gesetze
Ziel- oder Zweckursache Erhaltung des Lebens und Fortpflanzung

Aristoteles konnte vieles davon noch nicht wissen, aber die Systematik ist genial. Heute kommt uns das trivial vor, aber vor über 2000 Jahren war diese Art des Denkens revolutionär. Wenn es regnet würde das alte Denken sagen: »Es regnet, weil die Erde und die Pflanzen Wasser brauchen.« In der neuen wissenschaftlichen Denkweise würde man sagen: »Es regnet, weil die Luft die hohe Luftfeuchtigkeit nicht mehr halten kann.« Viele seiner Erkenntnisse sind noch unvollständig. Die Herangehensweise war ja auch völlig neu. Aber die Art der Denkweise hat ihn praktisch zum ersten Wissenschaftler gemacht. Damit hat er die Entwicklung der Forschung bis in unsere Zeit entscheidend beeinflusst.

Feuer - Erde trocken
Feuer - Luft heiß
Luft - Wasser nass
Erde - Wasser kalt

Die Vier-Elemente-Lehre


Es gibt vier Elemente mit vier Eigenschaften:

Während Demokrit schon sehr verschiedenartige Atome als die Elemente der Welt definierte, fällt Aristoteles hier wieder zurück auf die sehr einfache Vier-Elemente-Lehre von Empedokles. Diese hat er etwas ausgebaut und sie passte gut in seine Einteilung in systematische Kategorien.
So wie Platon der Schüler des Sokrates war, war Aristoteles der Schüler Platons. Er wurde 384 vor Christus im griechischen Stageira auf Chalkidiki geboren, der Halbinsel mit den drei Halbinsel-Fortsätzen, von denen eine heute die autonome Mönchsrepublik Athos ist. Er wurde 62 Jahre alt. Aristoteles verfasste eine Geschichte der griechischen Philosophie. Im Ersten Buch der Metaphysik beschreibt er ausführlich Sokrates' philosophische Bedeutung.

Der Philosoph Aristoteles

Aristoteles und Alexander der Große

Im Jahr 347 vor Christus, nach dem Tod des Platon, verließ Aristoteles Athen und wurde 343 der Lehrer des 28 Jahre jüngeren Alexander, des Sohns von König Philipp II. von Makedonien und der Königin Olympias von Epirus, und sollte ihn in Philosophie, Kunst und Mathematik unterrichten. Alexander war damals 13 Jahre alt und sollte später als Alexander der Große weltberühmt werden. Inwieweit sich beide gegenseitig beeinflusst haben, darüber findet man widersprüchliche Informationen, jedenfalls haben sich beide intensiv mit der Ilias von Homer befasst und der griechische Heros Achilles (Achilleus) aus der Ilias wurde zeitlebens das Vorbild von Alexander dem Großen.

Viele Berichte über Alexander aus dieser Zeit sind legendenhaft mystisch erzählt. So führt der Geschichtsschreiber Plutarch seine Abstammung väterlicherseits auf Herakles zurück und seine Mutter behauptete, von dem griechischen Heros Achilles selbst abzustammen. Ein Seher prophezeite angeblich König Philipp und Königin Olympias, dass ihnen ein Löwe geboren wird.
Bücher über Aristoteles
Bücher Elektronik, Foto
Musik-CDs DVDs, Blu-ray
Spielzeug Software
Freizeit, Sport Haus und Garten
Computerspiele Küchengeräte
Essen und Trinken Drogerie und Bad
Erwin's Bücherecke