Um 500 vor Christus aus Marmor erbaut, diente es der Aufbewahrung von
Weihegeschenken. Es war reich mit Reliefs verziert, die jedoch nur noch
bruchstückhaft vorhanden sind. Die eingelagerten Schätze und die Schönheit und
Größe des Schatzhauses sollte auch den Reichtum und die Macht der Stadt
Athen
demonstrieren.
Hatte die Pythia richtig prophezeit, und hatte die Prophezeiung
dem Klienten genutzt, so stiftete er einen Teil des Gewinns oder der
Kriegsbeute dem Orakel von Delphi. Diese Gaben machten die Priester und alle
Bediensteten der Kultstätte reich. Es gab viele weitere Schatzhäuser,
zum Beispiel das der Korinther oder die Schatzhäuser von Knidos, Siphnos und
Sikyon.
Eines der jüngsten ist das Schatzhaus von Theben, stammt aber immernoch
aus dem 4. Jahrhundert vor Christus. Es gehörte nicht zu der berühmten
altägyptischen Stadt, sondern dem griechischen Theben in der Landschaft Böotien.
Der antike Dichter Homer erwähnt übrigens beide Theben, das ägyptische in
seiner Ilias, das griechische in der Odyssee.
Vom Schatzhaus der
Athener waren nur Bauteile erhalten und man hat es um das Jahr 1905 wieder
errichtet, wobei einige Teile durch Neuanfertigungen ersetzt werden mussten.