Griechenland, Fotos
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Delphi, Thermopylen, Itea, Chäronia, Parnassos
Ein Reisebericht
mit Bildern
Das Orakel von Delphi
Das Orakel-Heiligtum des Apollon liegt am Südhang des Parnass-Gebirges. Für die Weissagungen der
Pythia spendeten die Klienten unzählige Schätze, die in Schatzhäusern gesammelt wurden und Delphi zu großem Reichtum verhalfen. Mit aktuellen Informationen des Delphi-Geheimdienstes versorgt und mit Ethylen-Gas in einen rauschhaften Zustand versetzt, konnte das Orakel die Menschen verblüffen. Im Jahr 279 v.Chr. griffen 30 000
Kelten an und plünderten Delphi.
Die Pythia
Das Allerheiligste des Apollon-Tempels durfte nur die Orakel-Priesterin Delphi's betreten. Pythia ist nicht der Neme einer Frau, sondern die Bezeichnung der Funktion, die nacheinander von verschiedenen Frauen wahrgenommen werden konnte. Ihre Aussagen waren oft wirr und zweideutig. Sie wurden von einer ganzen Gruppe von Oberpriestern des Apollon interpretiert. Die Theorie mit den berauschenden Gasen aus dem Untergrund ist jedoch nicht gesichert. Anderen Vermutungen zufolge nahmen die Priesterinnen von Delphi Pflanzenteile oder Säfte des Echten Lorbeers (Laurus nobilis) auf, der auch Visionen erzeugen kann. Der Sage nach saß die Pythia über einer Erdspalte auf einem dreibeinigen Hocker, dem mystischen Dreifuß, um den sich in der griechischen Mythologie schon Herakles (identisch mit dem Hercules der Römer) mit dem Lichtgott Apollon stritt. Der Streit war offenbar so gewaltig, dass sogar Göttervater Zeus eingreifen musste. Die Menschen wollen an solche Legenden, Mythen und Sagen glauben, woraus sich die Bedeutung und der Ruhm der Orakel ergibt, unter anderen Bezeichnungen bis heute!
Die Person der Pythia wechselte von Zeit zu Zeit, wahrscheinlich auch, weil die bewusstseinsverändernden Drogen oder Gase gesundheitsschädlich waren. Ursprünglich kann es sich am Anfang auch einmal um eine geistig verwirrte Frau gehandelt haben, die mehr oder weniger zufällig zutreffende Prophezeiungen von sich gab. Nachdem sich dies herumgesprochen hatte, und man merkte, dass sich damit viel Geld verdienen ließ, ersetzte man die Prophetin und versorgte sie und die Apollon-Priesterinnen mit Informationen, die von einem dafür eingerichteten Nachrichtendienst beschafft wurden, um die Klienten zu beeindrucken. Dadurch konnte man letztlich den Kunden auch das sagen, was sie hören wollten. Wenn es später eintraf, wurden die Erzählungen darüber verbreitet, wenn nicht, geriet es in Vergessenheit. Ein psychologischer Effekt, den man heute selektive Wahrnehmung nennt, und der von zahllosen Wahrsagern und Astrologen auch heute noch genutzt wird.
Der Apollon-Tempel
Einst bestand er unter anderem aus 38 dorischen Säulen. Nach verschiedenen Zerstörungen durch Erdbeben sind vom Apollon-Tempel von Delphi nur noch Reste erhalten. Fünf der größten Säulen-Fragmente hat man an dieser Stelle wieder errichtet.
Die Inschrift über dem Eingang soll übersetzt »Erkenne dich selbst!« oder »Erkenne, was Du bist!« gelautet haben. Einer der
Sieben Weisen Griechenlands, Chilon von Sparta, soll den Ausspruch von Gott Apollon überliefert haben. Der Philosoph
Platon, ein Schüler des
Sokrates, berichtet über ihn und die Sieben Weisen in seinem
Dialog Protagoras.
Sibylle
Weissagende Priesterinnen wie die im Orakel des Apollon-Tempels in Delphi wurden von der Antike bis in die Neuzeit oft als
Sibylle bezeichnet. Es gab überregional berühmte Sibyllen, wie zum Beispiel die Prophetin
Sibylle von Cumae, die am Golf von Neapel westlich des Vesuvs in einer Orakel-Höhle die Zukunft vorhersagte, aber auch lokal tätige Orakel wie die
Sibylle von Prag, der man Vorhersagen bis in unsere Tage nachsagt, einschließlich eines Dritten Weltkrieges und des Weltuntergangs. Diese soll mit der Sibylle vom Tillenberg identisch sein, nach der der Heilkurort
Sibyllenbad bei Neualbenreuth in der Oberpfalz benannt wurde.
Krösus
Eine bekannte Geschichte über das Orakel von Delphi ist die Befragung durch den lydischen König Krösus im 6. Jahrhundert vor Christus. Er war unglaublich reich und der Herrscher über Lydien in Kleinasien. Er wollte wissen, ob er gegen den Perserkönig Kyros II. einen Krieg gewinnen könnte. Die Antwort der Pythia lautete, dass er in einem solchen Krieg ein großes Reich zerstören werde. Sie hatte recht. Nur Pech, dass sie nicht das persische Reich, sondern sein eigenes Reich, Lydien, meinte. Zweideutige Aussagen, psychologisch geschickt formuliert, wie man sie heute in jedem Horoskop lesen kann.
Ödipus
Auch die antike Sagengestalt
Ödipus, der unwissentlich seinen Vater tötete und ebenfalls unwissentlich seine Mutter heiratete, nutzte die Dienste der Pythia in Delphi. Die
Legende des Ödipus wurde weltberühmt, als Sigmund Freud den Namen für seine Theorie des Ödipuskonfliktes oder Ödipuskomplexes verwendete, die er in seinem Werk
Totem und Tabu entwickelte, das den prägnanten Untertitel
Übereinstimmungen im Seelenleben der Wilden und der Neurotiker trägt. Heute wohl nicht mehr zeitgemäß.
Der Tholos
Fachmänner und Fachfrauen werden sogleich protestieren: »Das muss Die Tholos heißen!« Ich halte mich da lieber an Martin Luther, der sagte, wer schreibt, muss dem Volk auf's Maul schauen. Intellektuelle sollten den Menschen nicht vorschreiben, wie sie zu reden haben. Wir sprechen unsere Muttersprache und nicht die Dudensprache. Deshalb bleibe ich auch bei "Die Sphinx". In Delphi war der Tholos ein Rundbau für kultische Zwecke. Schon die Minoer und die Mykener bauten ähnliche Bauwerke, manchmal auch als künstliche Höhlen in der gleichen Form, und benutzten sie als sogenannte Felskuppelgräber. Auch wenn in Delphi nur drei Säulen wieder errichtet wurden, erinnert mich der Bau an den Monopteros im Englischen Garten in München. Ein Monopteros scheint auch sehr ähnlich zu sein, nur etwas offener gebaut und ansonsten auch ähnlichen Zwecken zu dienen, vor allem für religiöse Rituale.
Das Schatzhaus der Athener
war zerstört und nachdem Théophile Homolles bei archäologischen Ausgrabungen Teile davon fand, hat man es Anfang des 20. Jahrhunderts teils mit Originalbauteilen und teils mit neuen Blöcken aus Kalkstein und Marmor rekonstruiert.
Die Pythischen Spiele
Neben den Olympischen Spielen fanden hier in Delphi ähnliche Wettbewerbe statt. Sie hatten einen kulturellen Teil und auch einen sportlichen. Im Theater veranstaltete man den musischen Wettbewerb, der vor allem aus Gesang bestand. Man sang zur Kithara, einem antiken Saiteninstrument für feierliche Anlässe. Später kamen auch andere Musikinstrumente und Musikrichtungen hinzu.
Die sportlichen Wettkämpfe fanden weiter oben im Stadion statt. Sie bestanden aus Gymnastik und leichtathletikartigen Sportarten, aber auch körperlichen Ringkämpfen. Pferderennen und Wagenrennen musste man aus Platzgründen in die weiter unten gelegene Ebene von Krissa auslagern.
Das Stadion in Delphi
Das Stadion von Delphi ist nicht rund, sondern langgezogen.
Entlang der am Hügel begauf führenden Heiligen Straße durch das Heiligtum des Apollon findet man die Ruinen verschiedener Gebäude, Terrassenmauern und Säulenreste.
Das Museum von Delphi
Im dazugehörigen Museum sieht man
nicht nur Statuen und Teile der antiken
Gebäude, sondern auch Weihgeschenke
aus dem 7. bis 5.Jh.
Für die Alten Griechen war Delphi der Nabel der Welt, praktisch der Mittelpunkt der Welt und allen Geschehens. Symbol dieser Mittelpunktsvorstellung, war der Omphalos, ein Steinmonument, von dem nur noch eine hellenistisch-römische Kopie aus Marmor existiert. Im Museum von Delphi kann man sie betrachten. Wenn man nicht weiß, worum es sich handelt, geht man daran vorbei, denn der runde Stein ist eher unscheinbar. Ähnlichkeit mit einem Nabel konnte ich auch nicht entdecken, eher mit einem Phallus.
Die Thermopylen
Wanderer, kommst du nach Sparta...
...verkündige dorten, du habest uns hier liegen gesehen, wie das Gesetz es befahl.
480 v.Chr. reichte das Meer an den Thermopylen bis ans Gebirge und es gab nur eine schmale Durchfahrt. Das persische und das griechische Heer lagen sich gegenüber. Ephialtes verriet die Spartaner und zeigte den Persern einen Weg durchs Gebirge, den Anopaiapfad, wodurch das griechische Heer in die Gefahr kam, von beiden Seiten angegriffen und eingeschlossen zu werden. Leonidas opferte sich hier mit 300 Spartanern, um den Rückzug des griechischen Heeres zu ermöglichen.
Thermopylen heißt "Warme Tore" und bezieht sich auf warme Schwefelquellen in der Nähe.
Parnassos
Das Parnass-Gebirge, auch Parnassos reicht bis 2457 m hoch.
Hier gibt es Skigebiete, was man als Tourist in Griechenland erst mal nicht erwartet.
Itea
Südlich von Delphi liegt die kleine Hafenstadt Itea an der gleichnamigen Bucht des Golfes von Korinth.
Hosios Lukas Kloster
Das Hosios Lukas Kloster liegt im Helikon-Gebirge, östlich von Itea. Es wurde nach dem griechischen Mönch und Heiligen Lukas von Stiris, dem Seligen Lukas, benannt, der im 10. n.Chr. lebte. Die Bauten sind im byzantinischen Stil und stammen größtenteils aus dem 11. Jh.
Das Löwendenkmal von Chäronia
steht in einem Zypressenhain und erinnert an eine Schlacht von 338 v.Chr.
In der Ebene von Chäronia (auch Chaironeia oder Chäronea) begegnete uns diese Schafherde.
Poster, Kunstdrucke und gerahmte Bilder:
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